Die Feldsteinkirche Groß Gievitz ist ein Bau aus der Zeit des Übergangs vom romanischen zum gotischen Stil im 13. Jahrhundert. Die Ersterwähnung ist von 1267.
Eine Reihe von Bauelementen, wie der quadratische Turm, die Portalvorhalle und die Verwendung von Backsteinen an Fenstern und Portalen, weisen auf westfälische Einflüsse hin.
Kirchturm
Der Kirchturm wurde in einer zweiten Bauphase wahrscheinlich Mitte des 13. Jahrhunderts hinzugefügt. Zwischen 1662 und 1682 muss das Gewölbe eingestürzt sein. Das Kirchendach fehlte und der Turm war baufällig. Im Jahr 1692 übernahm Ernst Christoph von Voß das Gut Gievitz. Als Kirchenpatron veranlasste er eine umfassende Renovierung des Gebäudes. Inzwischen ist der Turm durch ein Eisenband mit der Westwand verbunden.
Glocke mit falscher Inschrift
Es gab ursprünglich drei Glocken im Turm. Die beiden kleineren wurden 1917 für Kriegszwecke abtransportiert und wahrscheinlich eingeschmolzen. Die älteste und größte der Bronzeglocken ist noch erhalten. Sie trägt die (falsche) lateinische Inschrift „O REX GLORICE VENI COM PACE“ (richtig: O rex gloriae, Christe, veni cum pace“, zu Deutsch: „Oh König der Ehren, Christus, komm mit Frieden“). Der Glockengießer benutzte hierfür eine Vorlage, konnte aber selbst weder lesen noch schreiben. Dadurch sind ihm beim Einritzen der Buchstaben in den Lehmmantel Fehler unterlaufen.
Apostel Petrus
Es gibt mehrere Hinweise darauf, dass die Kirche ursprünglich Petrus geweiht wurde. So zeigt das Kirchensiegel zwei gekreuzte Schlüssel, ein Attribut für Petrus (nach Matthäus 16,19: „Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben …)“. Die Wetterfahne auf der Kirche stellt ebenfalls den Apostel dar.
Inventar
Diese Kirche ist mit interessanten Inventaren ausgestattet und besitzt eine imposante Ausmalung aus der Entstehungszeit, die im Jahre 1964 freigelegt wurde. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle!
In einem kurzen Film, der 2022 entstanden ist, können Sie unsere Kirche näher kennenlernen. Hier erklärt u. a. Frau Wera Bollmann viele Details der spannenden Kirchengeschichte:














